Update: 28.03.2022
Bei vielen mittelständischen Unternehmen, die sich vor vielen Jahren eine Firmenwebseite haben erstellen lassen ist diese mittlerweile in die Jahre gekommen. Oft entspricht die Firmenpräsenz im Internet schon lange nicht mehr dem aktuellen Stand der Technik und wirkt eher abschreckend, als dass Sie zur Kontaktaufnahme motiviert. Gründe genug sich langsam wieder dem leidigen Thema neue Firmenwebseite zu widmen.
Doch wo anfangen? Einerseits will man nicht zu viel investieren, andererseits soll die Webseite auch optisch etwas hermachen und im Idealfall auch in der Suche bei Google einfach gefunden werden. Natürlich wäre es auch super, wenn man den ein oder anderen Neukunden über die Webseite generieren könnte.
Schnell verliert man hier den Überblick und versteht nur noch Bahnhof im Angesicht von Wortmonstern wie UserJourneyOptimisation, Content-Managment-System und SearchConsole. Angebote gibt es wie Sand am Meer, aber welches ist jetzt das richtige für mich und wie viel darf sowas überhaupt kosten? Wie kann ich sicherstellen, dass zumindest das grundliegende Rüstzeug bei meiner neuen Firmenwebseite beherzigt wird?
Um ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen und Ihnen einen Wegweiser für den Kauf einer neuen Firmenwebsite an die Hand zu geben widmend wir uns heute den 6 meist gemachten Fehlern beim Erwerb einer neuen Homepage.
Dieser Fehler kostete Karstadt fast die Hälfte aller monatlichen Besucher
Wenn Sie mit ihrer alten Homepage bereits eine gewisse Sichtbarkeit in der Suche erzielt haben & Sie in der Vergangenheit Verlinkungen von anderen Webseiten erhalten haben, dann ist eine Relaunch Begleitung (Seotechnische Begleitung des Umzugs von der alten Firmenwebseite zur neuen) zwingend und absolut notwendig.
Andernfalls laufen Sie Gefahr ihre bereits erarbeiteten Google Rankings (Platzierung ihrer Webseite für gewisse Suchworte in der Google Suche) auf einen Schlag abrupt zu verlieren. Selbst sehr große Unternehmen wie beispielsweise Karstadt haben diesen katastrophalen Fehler bereits begangen.
So verlor die Webadresse Karstadt.de gegen Ende 2013 bei der Etablierung der neuen Firmenwebseite 41% aller Google Rankings auf einen Schlag. Man hatte schlicht weg vergessen, die über die Jahre erarbeiteten Verlinkungen und Rankings auf Inhalte auf der neuen Seite weiterzuleiten. Wie hoch der monetäre Verlust wohl gewesen sein mag lässt sich schwer quantifizieren, sicher ist aber, er war enorm.
Tipp
Achten Sie unbedingt darauf, dass die Pfade aller wichtigen Verzeichnisse und Seiten ihrer alten Website mit sog. 301-Weiterleitungen auf die Pfade der neuen Website weitergeleitet werden. Wichtig sind Seiten und Verzeichnisse genau dann, wenn Sie über aktuelle Rankings, die Besucher über die Google Suche auf die eigene Website führen oder über externe Verlinkungen verfügen.
Welche Faktoren sorgen für ein gutes Ranking?
Nach wie vor stellen Verlinkungen von anderen Webseiten einen wichtigen Faktor für eine gute Platzierung in der Google Suche dar. Dies ist so, weil die Grundidee von Google in den Anfängen der Suchmaschinen auf genau diesen Verlinkungen beruhte. Der gesamte Erfolg und der rasante Aufstieg von Google ist in einer einzigen damals revolutionären Idee begründet. Und zwar Webseiten in den Suchindex nicht mehr händisch einzutragen, wie es die damalige Nummer 1 auf dem Suchmaschinenmarkt Yahoo tat, sondern eine Automatik für die Eintragung und Hierarchisierung zu nutzen, die auf Verlinkungen basierte. Die Idee: Wenn eine Webseite auf eine andere Verlinkt, dann stellt diese Verlinkung quasi eine Empfehlung für diese Website dar. Wer besonders viele Empfehlungen erhält, der muss folglich besonders gut und wichtig sein und demnach weiter oben stehen. Der mit den meisten Empfehlungen (Verlinkungen) steht ganz oben. Klingt einfach, sollte aber im Verlauf der Jahre sprichwörtlich die Welt verändern. Natürlich hat sich dieses anfängliche Konzept der Rankingfaktoren schnell weiterentwickelt und ist bis zum heutigen Tag ein Sammelsurium aus unterschiedlichsten Faktoren geworden, welche situativ Anwendung finden.
Keine oder unzureichende Mehrwert-Kommunikation.
Das eigene Unternehmen steht überall im Fokus, nicht aber der Kunde und wie man ihm mit den eigenen Produkten und Dienstleistungen hilft.
"Der Köder muss dem Fisch schmecken und nicht dem Angler"
Bei den meisten Firmen-Webseiten, die ich besuche fällt mir auf, dass im Vordergrund der Kommunikation sträflicher Weise immer das eigene Unternehmen steht. Wir,wir, wir heißt es an jeder Ecke. Wir können XY und beherrschen Z, darüber hinaus sind wir auch besonders gut in V und haben W Preise gewonnen. Oftmals scheinen Firmenwebseiten quasi eine Hommage an das eigene Unternehmen zu sein. Eine Selbstbeweihräucherung die schier keine Grenzen kennt und vor allem keinen Platz für die Bedürfnisse des Kunden lässt.
Dabei ist es genau das, was der Interessent bei Ihnen sucht. Viele Geschäftsführer sind der Meinung, man müsse einfach nur genug davon reden wie groß, toll und erfolgreich das eigene Unternehmen sei, dann würde der Interessent das Unternehmen genauso feiern wie er selbst. Dem ist aber keineswegs so.
Dem Interessenten ist Ihr Unternehmen völlig egal. Ja, genau richtig gelesen. Der Kunde interessiert sich keinen Dolch um Ihre Firma. Das einzige was der Kunde im Fokus hat ist sich selbst. Er möchte sein Problem lösen. Den Nachher-Zustand erreichen, den Ihr Unternehmen ihm anbietet. Niemand kauft eine Bohrmaschine wegen der Bohrmaschine an sich, aber jeder möchte das Loch in der Wand. Stellen Sie sich eine Webseite vor, die ausschließlich davon redet welch tolle Bohrmaschinen sie anbiete. Wie formschön, stark motorisiert und gut in der Hand liegend sie seien. Die Firmen-Webseite eines anderen Unternehmens hingegen spräche ausschliesslich über die Löcher die Ihre Modelle erzeugen könnten. Sie zeigt Videos vom Bohren und den erzeugten Löchern aller Art, die mit den Geräten dieser Firma gebohrt werden könnten. Der Kunde gibt einfach seine Bedürfnisse ein und erhielte Empfehlungen, welches Gerät er für welches Anwendungsgebiet benötigen würde.
Was glauben Sie? Welche Webseite würde mehr Bohrmaschinen verkaufen, wenn alle anderen Bedingungen exakt gleich wären, lediglich die skizzierte Kommunikation anders verliefe?
Klingt trivial und eigentlich völlig selbstverständlich und wird dennoch auf >80% der Firmenwebseiten komplett missachtet.
Tipp
Achten Sie darauf, wenn Sie sich eine neue Webseite erstellen lassen, dass ihr Zielkunde im Fokus der Kommunikation steht und er und seine Bedürfnisse adressiert werden.
Unübersichtliche Menüführung – Man findet nicht schnell das was gesucht wird
Beim Besuch mancher Webseiten kommt sich der Betrachter vor, als beträte er einen dichten Nadelwald, bei dem die Tannen so eng beieinander stehen, dass kaum Licht den Waldboden erreicht. Es gibt gleich mehrere Menüs, die Rand vollgestopft mit Fachwörtern und Teilsätzen sind. Doppelte Einträge, die scheinbar besonders wichtig erscheinen sollen stiften zusätzlich Verwirrung. Zu allem Übel gibt es eine in vielen Ebenen unterteilte Hierarchie, die mit der Maus schwierig zu bedienen ist. Grafische Elemente die das navigieren erleichtern würden fehlen gänzlich.
So oder ähnlich sehen die Menüs vieler Homepages von Firmen aus. Begehen Sie bitte nicht denselben Fehler. Stellen Sie sich vor, Sie würden den Laptop quer über den alten Küchentisch zu ihrer Oma rüberschieben und Sie auffordern XY auf ihrer Webseite über das Menü zu finden. Wie Wahrscheinlich wäre es, dass Ihre Suche erfolgreich verliefe?
Tipp
Lassen Sie die Hierarchie Ihres Menüs so gestalten, dass jede einzelne Seite mit maximal 3-4 Klicks zu erreichen ist. Nutzen Sie ein sog. Mega-Menü. Das ist ein großes Ausklapp-Menü mit grafischen Elemente. Ein solches Menu hilft dem Besucher sich schneller zurecht zu finden indem es zusätzlich Aufschluss über den Inhalt einzelner Menüpunkte durch Fotos und Grafiken bietet.
3-Sekunden Regel missachtet
Studien zur Folge entscheidet ein Webseitenbesucher innerhalb von 3 Sekunden ob er die Webseite wieder verlässt oder ob er bleibt. Dabei stellt sich der Besucher in seinem inneren Monolog blitzschnell 4 entscheidende Fragen. Wenn Ihre neue Firmenwebseite also nicht innerhalb von 3 Sekunden die richtigen Antworten auf diese 4 Fragen liefert klickt der Besucher den Zurück-Knopf in seinem Browser und ist weg. Eventuell haben Sie gerade einen potenziellen Neukunden, der gerade in diesem Moment dabei war sich für einen Anbieter zu entscheiden verloren. Umso wichtiger also sich mit den 4 Fragen zu beschäftigen und die eigene Webseite auf dessen korrekte Beantwortung hin zu überprüfen.
- Ist diese Anbieter vertrauenswürdig oder handelt es sich hier um ein Lockangebot, Betrug oder Ähnliches?
- Worum geht es hier? Was ist das Thema der Webseite?
- Bin ich hier richtig? Bietet die Webseite, dass was ich suche?
- Was muss ich als nächstes tun um das zu erreichen was ich vorhabe?
Nur wenn der neue Webseiten-Besucher diese 4 Fragen innerhalb von 3 Sekunden für sich schlüssig beantworten kann wird er sich überhaupt näher mit ihrem Angebot auseinandersetzen.
Tipp
Stellen Sie mehreren völlig neutralen Personen diese 4 Fragen und zeigen Sie Ihnen ihre neue Homepage. Lassen Sie Ihre Homepage solange umgestalten bis selbst eine 70-jährige alte Frau diese 4 Fragen sofort und ohne scrollen auf Ihrer Homepage für sich beantworten könnte. Oft ist es hilfreich komplizierte Fremd- oder Fachwörter, sowie lange Schachtelsätze von der Erstansicht, ohne Scrollen, (Im Fachjargon above the fold genannt) zu streichen.
Keine Ausrichtung auf wichtige Suchworte der Kunden – Keyword-Analyse fehlt
Interessenten, die sich über ein Produkt, eine Dienstleistung oder generell ein Thema informieren möchten geben hierzu entsprechende Suchworte bei Google ein. Wenn auf ihrer gesamten Webseite keines der vom Interessenten eingegebenen Suchworte vorkommt ist es sehr schwer oder gar unmöglich für diese Suchworte (Im Fachjargon auch Keywords genannt) in der Google Suche zu erscheinen. Auch ist es wichtig zu ermitteln, welche Suchworte Interessenten überhaupt bei Google eingeben und in welcher Häufigkeit dies pro Monat geschieht. Nur wenn diese Daten so exakt wie möglich ermittelt werden ist die suchmaschienengerechte Ausrichtung ihrer neuen Firmenwebsite überhaupt möglich.
Bei meiner Arbeit als Digitalmarketing Berater, habe ich von Geschäftsinhabern und Marketingbeauftragten jeder Größenordnung sehr häufig Sätze wie diese gehört: „Wir wissen genau wie unsere Kunden nach unseren Angeboten suchen“, „Besonders wichtig sind die Suchworte X, Y & Z für uns. Hier müssen wir oben angezeigt werden“ oder „Die meisten Kunden finden uns über Suchwort X“.
In 95% der Fälle entsprachen die vom Geschäftsinhaber und seinen Mitarbeitern genannten Suchworte nicht den Hauptsuchworten ihrer Kunden. Meistens waren schon ein paar Treffer dabei, die Gesamtheit der wichtigen Suchworte wurde allerdings so gut wie nie erfasst. Wie auch? Ohne entsprechende Tools. Ebenfalls Bemerkenswert ist der Umstand, dass meist völlig falsche Annahmen über die Suchvolumina getroffen wurden. Sprich, es wird angenommen, dass ein Suchwort wesentlich häufiger im Einzugsgebiet pro Monat gesucht wird als es tatsächlich der Fall ist. So entpuppten sich vom Geschäftsinhaber angenommene Top-Suchworte allzu häufig als völlig unbedeutend oder traffikarm (Wenige Interessenten suchen nach diesem Wort).
Tipp
Vergewissern Sie sich, dass Ihre neue Webseite von vorne herein suchmaschinen-optimiert angelegt wird. Bestehen Sie darauf eine Keyword-Analyse gezeigt und ausgehändigt zu bekommen. Erkundigen Sie sich auch ob ihre Webseite technisch suchmaschinengerecht angelegt und programmiert wurde.
Keine optimierte mobile Webseite
Das Surfverhalten und die Internetnutzung haben sich in den letzten Jahren massiv gewandelt. Wir sind heutzutage überall online, egal ob am Bahnsteig, in der Mittagspause oder auf dem Klo. Kamen im Jahre 2016 weltweit noch ca. 43% alle Webseiten-Aufrufe von einem mobilen Endgerät, so waren es im Jahr 2018 im weltweiten Durchschnitt schon 50,82% (Quelle). Chancen genug also mit einer mobil perfekt optimierten Webseite auch den Besuchern über mobile Endgeräte eine eindrucksvolle Benutzererfahrung zu bieten.
Tipps zur Einrichtung der Weiterleitung
Sobald ein Nutzer einen Server anfragt, wird von dort ein sogenannter Status-Code zurückgesendet. Den http-Status-Code kann man über den Status-Code-Checker überprüfen. Alle anderen Versionen müssen per 301-Weiterleitung (dauerhaft) weitergeleitet werden.
Sie überlegen eine neue Webseite zu etablieren? Dann lassen Sie uns sprechen
Weiterführendes Video zum Thema Website:
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr Informationen